Transmutationsnachrichten März 2016 Download druckbare Version
Wieder einmal verfliegt die Zeit. Diesen Monat heißen wir eine neue Jahreszeit willkommen. Wir feiern und ehren die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche.
In den letzten Monaten habe ich drei Bitten von Lesern der Transmutationsnachrichten erhalten über Gebete zu schreiben.
John schrieb den folgenden Brief:
Liebe Sandra,
ich war erleichtert, als ich in den letzten Transmutationsnachrichten las, dass du schamanisches Reisen und Meditation als gleichwertige spirituelle Praktiken betrachtest. In den letzten Jahren habe ich immer weniger schamanische Reisen gemacht. Ich praktiziere täglich eine Kombination aus Meditation und Gebeten. Die Zwiesprache mit all meinen mitfühlenden Geistern ist Teil dieser Praxis. Jedoch habe ich mich erbärmlich gefühlt, weil ich keine „richtigen“ Reisen zu Trommelmusik gemacht habe. Irgendwie habe ich mich gefühlt, als hätte ich die verschiedenen leibhaftigen, schamanischen Lehrer im Stich gelassen, die mich großzügig gelehrt und angeleitet haben. Ich danke dir dafür, dass du etwas dieser Last von mir genommen hast, indem du Meditation und traditionelles schamanisches Reisen als spirituelle Praktiken gleichgestellt hast.
Ich fand es seltsam, dass sich deine Kommentare zu Meditation und Reisen nicht auch auf das Beten bezogen. Offensichtlich ist es gleich, entweder die mitfühlenden Geister bei der schamanischen Arbeit oder Gottheiten oder andere unkörperliche Wesen um Führung oder Hilfe zu bitten, wie es viele Menschen beim Beten tun.
Der einzige bedeutende Unterschied, den ich erkenne, ist der, dass es im Schamanismus möglich ist, eine praktisch unendliche Anzahl von Wesen mit den eigenen Anliegen zu kontaktieren. Ich stelle mir vor, dass einige PraktikerInnen der traditionellen theistischen (besonders monotheistischen) Religionen aufgebracht sein könnten hinsichtlich der Idee, dass das, was sie tun, wenn sie beten, das ist, was auch schamanische PraktikerInnen im Wesentlichen tun, ohne es so zu nennen. Ich frage mich, ob du Gebete nicht erwähnst, um diese Menschen nicht zu beleidigen.
Danke für all das, was du im Interesse dieser Welt tust.
Mit freundlichen Grüßen
John
Es gibt keinen Zweifel daran, dass Gebete in unserem Leben und für den Planeten eine machtvolle Heilkraft sein können. Ich stelle mir vor, dass alle die die Transmutationsnachrichten lesen, beten und auch ihre eigene Art und Weise des Betens entwickelt haben.
Das Ziel der Transmutationsnachrichten ist es immer gewesen, Menschen zu lehren, ein bewusstes Leben zu führen, sodass wir ein lebendiges Gebet werden und das Gebet in jeder Minute unseres Lebens während aller Aktivitäten, die wir jeden Tag ausüben, verkörpern.
Wir können noch so viel beten, aber wenn wir kein bewusstes Leben führen, dann haben unsere Gebete nicht die wahre transformative Kraft, die sie haben könnten.
Das Leben ist eine Zeremonie. Wir haben eine Tendenz, unsere Gebete und das Verrichten unserer zeremoniellen Arbeit von unserem alltäglichen Leben in dieser Welt zu trennen.
Die Transmutationsnachrichten basieren auf der Heilung für Mutter Erde Arbeit, die ich lehre. Der Kern dieser Lehre ist das Prinzip: Der, der ich werde, verändert die Welt und nicht das, was ich tue. Wir müssen unser Leben aus Liebe und Einklang führen. Wir müssen unseren Fokus halten und uns auf unsere Praxis des Betens sowie des Feierns von Zeremonien konzentrieren, um eine Veränderung zu schaffen. Wir müssen Harmonie in uns selbst finden und unsere Vorstellungskraft dafür benützen, die Welt zu schaffen, die das Gute des Lebens für alle Lebewesen und die Erde selbst bereithält.
In unserer Kultur neigen wir dazu, unsere spirituelle Arbeit und unsere Gebete von der Art und Weise, wie wir unser Leben führen, zu trennen. Und der Schlüssel hierzu ist die Integration, das heißt, auf dieser großartigen Erde zu gehen und jeden Atemzug als lebendiges Gebet zu erleben.
Unsere innere Welt wird uns in der äußeren Welt reflektiert. Also müssen wir Kunsthandwerker unserer inneren Welt werden und die Erde dort nähren und Samen säen, die dann die Leben erschaffen, die wir uns für uns selbst und die Welt wünschen.
Es liegt mir vollkommen fern die Kraft des Gebets herabzusetzen. Aber nur beten und nicht die Verantwortung für unsere persönliche Arbeit übernehmen, die wir tun müssen, um unsere Leben und das der Welt zu transformieren, führt eventuell nicht zu dem Ergebnis, das wir uns erhoffen.
Ja, Wunder geschehen durch Gebete. Ich weiß, dass viele unter uns Wunder dieser Art in unserem Leben oder in dem anderer beobachtet haben.
Aber wenn wir für Frieden in der Welt beten, müssen wir ein wandelndes Gebet für Frieden sein. Wir müssen lernen, die Energie hinter unseren Gedanken und Gefühlen in eine Energie des Friedens zu transformieren. Wir müssen Samen des Friedens in unserem inneren Garten säen. Wir müssen Frieden werden. Wir müssen uns mit allen unseren Sinnen damit beschäftigen, uns Menschen vorzustellen, die in Frieden leben. Dies erfordert viel persönliche Arbeit von unserer Seite, die mit Hilfe des Gebets, Zeremonien und anderen spirituellen Praktiken integriert wird.
Über den Zeitraum von 16 Jahren, in dem ich die Transmutationsnachrichten schreibe, habe ich monatlich über Werkzeuge geschrieben, mit denen wir arbeiten können, um achtsamer zu werden und daraufhin zu arbeiten, wer wir werden müssen, damit wir den Ausgang erschaffen, den wir erreichen möchten und dennoch gleichzeitig den Ausgang und das Timing loslassen.
Alle paar Jahre fasse ich die Praktiken zusammen, die uns helfen, ein lebendiges Gebet zu werden. In der November 2015 Ausgabe der Transmutationsnachrichten schrieb ich eine Zusammenfassung. Diejenigen, die die TMN zum ersten Mal lesen, möchte ich bitten, diese Zusammenfassung anzusehen.
Ich ermuntere diejenigen, die das schamanische Reisen und Meditation praktizieren, um Führung zu bitten, wie wir positive Veränderungen in unserem Leben durchsetzen können, die sowohl unserer eigenen Gesundheit dienen als auch der Gesundheit der Erde. Ob wir im Bestreben um Hilfe, schamanisch reisen, meditieren, um in unsere inneren Landschaften und zu unserer Quelle zu gelangen oder beten, du musst immer deine Arbeit tun.
Es macht keinen Unterschied, welcher Religion du angehörst oder wie du betest. Alle Religionen und Gebete können einfach integriert werden, um ein achtsameres Leben zu führen und deine Gebete u verinnerlichen. Der Schlüssel ist, die Arbeit zu TUN und das Gebet zu WERDEN. Das Leben ist heutzutage sehr schnell getaktet und oft werden wir von dem überwältigt, was wir in den Medien sehen. Meine „Mission“ ist es bisher gewesen, uns zu inspirieren und darauf zu fokussieren, wie wir wahre, positive, achtsame „Changemaker“, das heißt Veränderer, in unserem eigenen Leben und auf der Erde sein können.
Am 23. März ist Vollmond. Lasst uns zusammenkommen im Gebet, in der Meditation, oder der schamanischen Reise, um unser eigenes göttliches Licht wahrhaftig zu erfahren. Und lasst uns dieses Licht weiterhin scheinen lassen weltweit auf dieser vorzüglichen Erde und alles Leben damit berühren. Der Schlüssel ist wiederum, das Licht zu verkörpern und nicht es als mentales Konzept zu erfahren. Wir müssen das Licht werden.
Erstleser finden die Anleitung für unsere Vollmondzeremonie unter “
Ein menschliches Netz aus Licht”
Wir feiern die Tagundnachtgleiche am 19. März und begrüßen den Frühling in der nördlichen Hemisphäre und Herbst in der südlichen Hemisphäre. Dies ist immer die Zeit großer Veränderungen, die in diesen kraftvollen Jahreszeiten deutlich in der Natur zu beobachten sind.
Anlässlich der Tagundnachtgleiche möchte ich, dass wir unsere innere Welt und Landschaft kultivieren. Wenn wir dies gemeinsam tun, nähren wir die Gesundheit allen Lebens und der Erde. Wir erschaffen einen globalen Garten im Innen und im Außen.
Schaue nach Plätzen in deinem inneren Garten, die brach liegen sollen und finde neue Plätze, an denen du arbeiten kannst. Erinnere immer, dass unser innerer Garten sehr geräumig ist.
Hocke dich hin und fühle die Erde mit deinen Fingern. Fühle die Fülle der Erde. Lass die Erde durch deine Finger fallen. Freu dich an dem Spiel mit der Erde. Schmecke die Erde und rieche ihren reichen Duft. Stell dir vor, du läufst barfuß auf der Erde und verbindest dich mit ihrer Energie und ihrem Herzschlag in deinem inneren Garten. Wenn die Erde trocken und hart ist, zeigt das, dass du deine innere Welt vernachlässigt hast. Erinnere dich an indigene Völker und an das helle, leuchtende Licht, das in ihren Augen scheint, weil sie eine reichhaltige, innere Welt kultivieren.
Reflektiere und schaue, was deine Erde braucht und welche Pflanzen, die dir nicht länger dienen, entfernt werden müssen. Fühle die Leidenschaft bei der Ausübung dieser Tätigkeit. Sieh es nicht als Arbeit an. Betrachte es als Spiel und als etwas, das deine Seele nährt und bereichert.
Denke an die wilden Samen, die du verstreuen möchtest bei deinem Tanz und bewege dich in deinem inneren Garten. Säe Samen von guter Gesundheit, Frieden, Liebe, Licht, Harmonie und deinem Herzenstraum. Singe für die Samen, sodass sie wissen, sie wurden mit Liebe gesät.
Nachdem du das getan hast, greife nach unten und drücke die Samen sanft in die Erde. Gieße sie dann liebevoll.
In der südlichen Hemisphäre ist es an der Zeit, die Pflanzen und Bäume zu ehren, die uns große Schönheit geschenkt haben. Fühle die Blätter und Zweige, die jetzt spröde und trocken sind. Was einmal lebendig war und so viel Schönheit reflektierte, ist jetzt bereit zur Erde zurückzukehren, kompostiert zu werden und sich während der Ruhezeit des Herbsts und des Winters in reiche Erde zu verwandeln. Schau, welche Teile deiner inneren Welt zur Erde zurückkehren müssen, sodass sich die Erde regenerieren und wieder in reichhaltige Erde verwandeln kann, die die Samen umarmen wird, die du im Frühling säst und ein neuer Kreislauf beginnt.
Schau, welche Teile deiner inneren Welt zur Erde zurückkehren müssen, sodass sich deine Erde regenerieren und sich in reichhaltige Erde wandeln kann, die die Samen, die du pflanzt, umarmt, wenn der Frühling mit einem neuen Kreislauf für dich beginnt.
Besuche deinen inneren Garten und beruhige ihn. Tu, wonach du dich fühlst, sorge für ihn. Sing ein Dankeslied für all das, was große Schönheit in dein Leben gebracht hat. Reflektiere, was du im Alltag loslassen kannst und was zur Ruhe kommen soll. Fokussiere dich darauf, wie sich die Erde in deinem inneren Garten anfühlt. Wenn du deine Füße auf den Boden setzt, verbinde dich mit dem Wandel der Jahreszeiten, den die Erde gerade erfährt. Du bist Natur. Du kannst dich in Einklang bringen mit dem Wandel der Jahreszeiten in der Natur, indem du mit der Erde an deinem Wohnort verschmilzt. Fühle wie sich auch dein Körper verändert. Nimm Rücksicht und sorge für dich.
Begrüße den Frühling beziehungsweise den Herbst, indem du ein paar Samen entweder drinnen oder draußen in einem Behältnis zum Keimen bringst. Nähre die Pflanzen, die aus diesen Samen sprießen, mit Liebe. Singe täglich zu den Pflanzen. Sprich zu ihnen während sie aus der reichhaltigen Erde wachsen. Beobachte ihr Wachstum und füttere sie mit Liebe. Wenn die Pflanze ausgewachsen ist, iss die Blätter. Reflektiere darüber, wie wir die Gedanken und die Energie zu uns nehmen, die wir unserem inneren und äußeren Garten vorher gegeben haben.
Triff die Entscheidung, sei sorgfältig bei der Wahl der Energien, die wir uns selbst, anderen, der Natur und der Welt schicken. Denn am Ende nehmen wir genau das wieder in unseren Körper und unser Leben auf.
Ich verbinde mich mit unserer globalen Gemeinde und wünsche allen eine glückliche Tagundnachtgleiche!
Copyright 2016 Sandra Ingerman. All rights reserved.
Übersetzerin: Astrid Johnen